Bertold

Deleuzediskurs. Die Falte (3)

Bertold kommentiert die Komplexität der Faltungen.Dies nur mit dem Faktor 3, dh Falte – Falte um Falte – Falte um Falte um Falte. Wenn man bedenkt daß Dinge und Verhältnisse mit dem Faktor n (tendiert gegen unendlich) gefaltet sind, könnte man den Satz von Sokrates neu schreiben: Ich weiß, daß ich nichts weiß, von dem, was ich weiß, daß ich nichts weiß….

https://www.youtube.com/watch?v=ogA32gEGCIQ (Youtube Video, Bertold: Deleuzediskurs. Die Falte (3))

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Geste 1: Barocke Operationen

Bertold kommentiert die Geste (Vilém Flusser: 1994: Gesten: Versuch einer Phänomenologie. Frankfurt am Main) Teil 1. Der Körper, die Gesten, die Gestimmtheit und der Stil: Aktualisierung in den Seelen, Realisierung in der Materie. Das barocke Haus von Leibniz: Die wilden Etagen der Natur und die schönste Cyborgpuppenstube der Philosophiegeschichte.

https://www.youtube.com/watch?v=g52wS9YbJJY ( Youtube Video, Bertold: Geste 1: Barocke Operationen)

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Geste 2 Absicht und Werkzeuge

Bertold kommentiert die Geste (Vilém Flusser: 1994: Gesten: Versuch einer Phänomenologie. Frankfurt am Main)Teil 2. Gesten und Absicht: Wissenselement und Willenselement. Der dunkle Grund der Welt. Gesten und Maschinen: Die Einschreibung der Maschinen, tools, devices. Das Schnittstellen Monstrum. Einmal Cyborg, immer Cyborg.

https://www.youtube.com/watch?v=DyxiaDV3Qnk (Youtube Video; Bertold: Geste 2. Absicht und Werkzeuge)

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Baguette, zwei Bier.. Symmetrie­spiele / Texte

Yoichiro Nambus, Makoto Kobayashis und Toshihide Maskawas Arbeiten zur spontanen Symetriebrechung gehen davon aus daß kurz nach dem Urknall nur ein einziges Materieteilchen Überschuß in einem symmetrischen Gleichgewicht von Myriaden von Materie- und Antimaterieteilchen die Enstehung des gesamten Universums anschob. Ohne diesen ersten entscheidenden Symmetriebruch wäre nicht nur Müller-Schmidt NICHTS. Leben als Reich der Assymmetrie, in dem Humanoide durch Symmetrie arbiträrer Elemente Ordnung erfinden ?

Müller-Schmidt schreibt in einer naßkalten Februarnacht wie Müller-Schmidt an einem regnerischen Februarabend in der kleinen Schwarzwaldmetropole einkaufen geht. 19h30. Der Mini – Supermarkt im Erdgeschoß des Mini- Hochhauses schließt in 30 Minuten. Unter dem roten, ausladenden Schirm trägt Müller-Schmidt Zimmermannshose, rotweißgrau kariertes Tweedjackett, gelb-rot-grün kariertes Schal, darüber ein olivgrünes Militärteil und einen Tuthut (1) mittlerer Krempengröße. Ein kleiner, grauer Rucksack baumelt. Der Regen ist gerade an der Schneegraupelverfestigungsgrenze. Es prasselt auf der Schirmhaut. Reger Autoverkehr spielt stop go – go auf der Stadtstraße. Wie in einer Spielzeugeisenbahnlandschaft scheinen die Ereignisse, die eine kleine Schwarzwaldmetropole tagtäglich zu bieten hat, mit fein kalibrierter Sinnfälligkeit abzulaufen.
4 Sekunden Hupen am Kurvenausgang. Radler(in?) Millim, von Kopf bis Fuß in regendichtes Fahrradpolyester geschweißt, hat quer die Straße geschnitten und einen Kleinwagenpiloten in seinen retrorapiden Träumereien jäh ausgebremst. Die Freundin des Kleinwagenpiloten- Miaim, hatte ihm eben noch von den japanischen Autorennen in Amzuzma erzählt, wo sogenannte Drof Challenger Boliden alle und immer in weiß mit 6 Gängen rückwarts rasen, 340 km/h im 6. Rückwärtsgang. Nach der Eingebung eines Journalisten nannten neuerungsbegeisterte Japaner diese Sportart Mordotom.

Müller- Schmidt und Radlerin Millim verschwinden im Supermarkt. Das Rücklicht von Radlerin Millims Rad leuchtet nach und spiegelt sich im gelbroten Eingangslicht der elektrischen Glasschiebetür, um nach einer Minute langsam zu erlöschen. (In der Wabenstruktur des verlöschenden Fahrradrücklichts könnte ein aufmerksamer Kriminologe das Logo der Supermarktskette entschlüsseln. Tadat.)

Müller-Schmidt steuert zielstrebig die Bäckereilade an: 1 Baguette, gleich daneben die Bierkästen: Er fischt mit dem Daumen- Zeige- Mittelfingergriff 2 Ratskrone Flaschen, angelt eine Dose Thunfisch aus dem Regal über den Tiefkühltruhen. Am Getränkeautomat steht die verhüllte Kundin, das Gesicht zum Ziffernblock des Automaten gewandt. Flüsterte sie „Enorkstar “ ? 
Müller – Schmidt hat Gemüse vergessen, zurück zum Gemüsestand. Er kugelt einen großen Kopf Sellerie aus dem Gemüsekarton in den Milchkarton Lillil, in dem er seine Waren sammelt.

Radler(in?) Millim schießt im Eilschritt durch den Laden, von den Bierkästen an der Bäckereilade vorbei zu den Dosenfischen über den Tiefkühltruhen. (Gleichzeitig u.a.: Die verhüllte Kundin füttert die versiffte Röhre des Getränkeautomaten mit Bierflaschen.) Kleiner Abstecher zum Gemüsestand und ab Richtung Kasse. Roter Knopf und Zahl 33 spuckt einen „Schwarzer Krauser“ aus. Radler(in?) Millim legt ihre Waren aufs Fließband: 1 Sellerie – Dose Thunfisch in Öl – Schwarzer Krauser – 2 Ratskrone Bier – Baguette. Da kommt Müller- Schmidt und packt aus dem Milchkarton seine Waren auf das Fließband. Roter Knopf und Zahl 33 spuckt einen „Schwarzer Krauser“ aus: Baguette – 2 Ratskrone Bier – Schwarzer Krauser – Dose Thunfisch in Öl – 1 Sellerie.

Millim schaut verdutzt: „Sie haben die selben Sachen eingekauft wie ich. Haargenau die selben Sachen! Und spiegelsymmetrisch auf dem Band !!!!“ Müller- Schmidt, eben noch in Erwägungen vertieft, welchem Geschlecht die Radler(in?) zuzuordnen ist, sieht jetzt in einen Spiegel, auf dem Fließband spiegeln sich die Waren der Radler(in?) und die seinen. Nur Müller-Schmidts Sellerie entzieht sich des symetrischen Bildes durch seine wurzelig-wuseligen Individualverwirbelungen. Doch Müller-Schmidts Blick bleibt hängen, gehorchen die Verwirbelungen seines Selleries nicht einer vertrackten Drehsymmetrie mit dem Sellerie der Radler(in?), ist das nicht ein Fall von Fraktalmuster ? Ist das nicht ein Blitz Naturschönheit ? „Ich bin nicht nur Ware ?“
Müller – Schmidt: „Äähää, mm, abrakadakarba – mhm“ Die verhüllte Kundin schiebt ihren Einkaufswagen Müller – Schmidt ins Kreuz und lugt mit Stielaugen auf das Transportband, flüstert etwas wie „Hinter den Spiegeln.“
„Na, dann noch einen schönen Abend-“ sagt Radler(in?) Millim zu Müller-Schmidt, mühsam ihre Erregung verbergend, denn das war heute schon das zweite Symmetrieereignis der Kategorie Escher IV. 
Müller-Schmidt, kaum zuhause angekommen, klickert die Geschichte „ Baguette, zwei Bier.. “ in die Laptoptasten. Inklusive einer (lächerlichen) Kurzrecherche über das gigantische Material der Symmetrieforschung und den bedenklichen Rätseln die verhüllte Kundin betreffend sitzt er bis 4 Uhr Nacht an der Geschichte, während Radlerin Millim, zuhause angekommen ihre im Milchkarton Lillil gesammelten Waren auf den Küchentisch stellt, gespiegelt von raffiniert angeordneten Spiegelreihen und ohne Pause, noch im triefnassen Fahrradpolyestergesamtkörperanzug den Rechner startet: im Flimmern des Monitors wird aus Radlerin Millim die ihrem zentralen Faszinosum ausgelieferte Physikerin Millim: Symmetrieforscherin – Symmetriejägerin.
Während sie in die Kapuzenklamotten aus der Hausbesetzerzeit hüpft, flimmert im Takt von „Madam I´m Adam.“ der Bildschirmschoner: eine stroboskobische Palindromsammlung. „Sei fies ! Tu erfreut! Hahahah Anna !“ Millim ist in den letzten Jahren während ihrer Forschungen am physikalischen Institut der kleinen Schwarzwaldmetropole -Spezialgebiet „Diskrete Symmetrien“ und „Punktgruppen“ – mehr und mehr der Privat- Jagd nach ablaufsymetrischen Alltagsereignissen verfallen, wie das Erlebnis eben im Supermarkt. Sie genoß die Täuschung einer Ordnung, die eine Schaumkrone der Konvergenz durch einsehbare Operationen (des Verstandes) im Ozean der Divergenzen haluzinierte. Es war ihr klar, daß Symmetrie ein reines Geisteskonstrukt war, daß nur der Grad der jeweiligen Ungenauigkeit überhaupt Symmetrie zuließ. (So war sie z.B. vor dem Spiegel als physikalische Musterfrau zwar spiegelsymmetrisch im Gegensatz zu einem holzbeinigen Piraten, bei auch nur etwas genauerem Hinsehen aber nie und nimmer: hier ein Fleck, hier die Ahnung eines anderen Auges. Ganz abgesehen davon, daß sie bei vielen oberflächlichen Beobachtern von Anbeginn in einer geschlechtsspezifisch anderen Versuchsanordnung gelandet wäre.)
Auf der von Millim entworfenen „Fünfstufigen Escher Skala“ (2) war das Ereigniss im Supermarkt mindestens mit IV zu werten, ähnlich der noch nach dem 9. Zug symmetrischen Formation der Italienischen Partie bei hinreichender Chancengleichheit (?) , die sie noch gestern abend ausgetüftelt hatte . Meist waren symmetrische Schachsituationen schon gleich nach 1-2 Zügen völlig unsinnig und der Symmetrie erzeugende Spieler dem Untergang geweiht.

symmetrie_schach
Symmetrie Schach

Symmetrie Schach

Zwei Symmetrieereignisse der Kategorie Escher IV an einem Tag, Grund genug, einen Champagner Bauget-Teguab zu öffnen. Das war jetzt allerdings schon der 3. Bauget-Teguab diese Woche, gestern 2 Mal Escher IV, vorgestern 3 Mal Escher IV.

Die Ereignisse der letzten Tage leisten einer absurden Hypothese Vorschub, die Millim mehr und mehr umtreibt (und der derzeitigen Datenlage der Physik widerspricht, die eher von einer unendlichen Expansion des Univerums und Zunahme der Assymetrie ausgeht) : daß nämlich zunächst als Entwicklung von Wochen und Monaten, dann beschleunigt, die Zunahme der Entropie und das Reich der Asymmetrie kippt und gemäß dem Prinzip eines „Big Crunch“das Leben und das Universum wieder rücklaufen würden zu einer kontinuierlichen Vereinfachung und Symmetrieerzeugung. Ein solcher Universalimpact würde sich im Alltag durch eine rapide Vermehrung symmetrischer Zustände und Ereignisse zeigen. Von einem Jahr auf das andere würden alle Tomaten genau identisch aussehen, keine Kartoffel wäre von der anderen unterschieden, die heute noch marginal verschiedenen Menschen würden sich rapide angleichen, Prozesse, die schon seit den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts begonnen hatten und sich nun beschleunigten. Schließlich würden sich alle Lebensformen auf einfachst strukturierte Einzeller rückentwickeln und das Universum unter der Wirkung der Gravitationskraft wieder kollabieren und in einem umgekehrtem Urknall, dem „Big Crunch“, enden: das Erscheinen der totalen Symmetrie. Millim leert die Flasche Bauget-Teguab und lässt sich müde Kapuzenklamotten- verhüllt ins Bett fallen, fallen, fallen. Nellaf, nellaf, nellaf tteb sni tllührev-nettomalknezupak…..

Um 4h05 in der Nacht, nachdem Müller-Schmidt den vorläufig letzten Punkt unter die Geschichte „ Baguette, zwei Bier.. “ gesetzt hat, genehmigt er sich einen Freixenet Brut , zurückgekehrt in der allmächtigen Divergenz, im Reich der Myriaden Möglichkeiten asymmetrischer Ereignissabläufe. 30 Minuten später, die Flasche ist zur Hälfte geleert, schaut er aus dem Fenster und sieht die letzten Betrunkenen dieser verregneten Nacht die Straße hinuntertorkeln. Drei Männer in Zimmermannshose, rotweißgrau kariertem Tweedjackett, gelb-rot-grün kariertem Schal, darüber olivgrüne Militärjacketts und einen Tuthut mittlerer Krempengröße. Alle tragen einen kleinen, grauen Rucksack und torkeln exakt drehsymmetrisch, sie sehen völlig identisch aus unter den drei roten Regenschirmen. Und Müller-Schmidt beginnt zu torkeln am Fenster, der Drehsymmetrie gehorchend, wo ist das Militärjackett, wo ist der kleine graue Rucksack, wo ist der rote Schirm, denkt er noch unter seinem Tuthut, tuhtut…

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(1)
Als 3-4-5- jähriger pflegte Müller-Schmidt junior seinem Vater Hüte zu entwenden und mit ihnen „Cowboy“ „Bahnhofsvorsteher“ „Bonze“ oder „Bauer“ zu spielen. Die jeweiligen Hüte im entsprechenden Spielzusammenhang hießen Tuthüte. Sie verwandelten den Träger und produzierten Raum-, Zeit- und Identitätssprünge. (Siehe hierzu die Geschichte „Tuthut“ des Autors Bertold Albrecht, Freiburg im Brsg. )

(2)
Millims „5 wertige Escherskala“ zur Beschreibung von (Alltags-)Symmetrieen ist inspiriert von Eschers Bildwelten. Aus copyright Gründen können die Bilderhier nicht gezeigt werden, sie sind aber unter www.mcescher.com -Link- Picture Gallery unter dem entsprechenden Jahrgang zu finden.
Kategorie I: 
Einfache Symmetrieen aus 1-3 Elementen mit schnell und intuitiv einsehbaren Symmetrieoperationen (Spiegelung, Drehung, Verschiebung). Von Menschen bewußt produziert oder „naturgegeben“.
Entspricht den Escherwerken ||
Doric Column, 1945 // Plainfilling Motive with Birds , 1949

Kategorie II:
Symmetrien aus 3-6 Elementen mit Symmetrien, die statistisch etwas mehr Zeit zur Mustererkennung brauchen. (mit Symmetriebildung aus Kategorie I plus Farbsymmetrieen und komplexen geometrischen Symmetrieen)
Entspricht den Escherwerken ||
Sun and Moon, 1948, woodcut printed from 4 block // Moebius Strip 2, 1963 //
Die meisten, der unter „Symmetric Drawings“ der obengenannten Website aufgeführten Arbeiten.

Kategorie III:
Komplexe Symmetriebildungen mit mehreren Musterelementen und /oder nicht sofort einsehbaren (nicht intuitiven) Symmetrieoperationen. Symmetrien von Fraktalobjekten.
Entspricht den Escherwerken ||
Predestination, 1953 // Path of Life 3, 1966 // Snakes 1969

Kategorie IV:
Komplexe Symmetriemuster in Alltagsereignissen ohne bewußte menschliche Eingriffe in raumzeitlich abgegrenzenten Zusammenhängen.
Entspricht dem Escherwerk ||
Up and down, 1949

Kategorie V: „Impact“ Symmetrieen, spontane Welttransformationen, Realitätseinstülpungen (-ausstülpungen), spontane Wahrnehmungsverwerfungen unter Symmetrieeinfluß, katastrophische Symmetrieerscheinungen , Extremfall: „Big Crunch“. Entspricht den Escherwerken || Print Gallery, 1956 // Smaller and smaller, 1956 // Das „ungeschaffene Werk“ Eschers, Eschers Ahnungen.

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plane clips bridge

Schwäbische Seelen reloaded – Technomärchen

20 seelengroße, schwäbische Riesenzecken mit giftgrünem Konsumentenlügbuch sitzen vollgesaugt und schief in einer badischen Talkshowrunde, schlürfen schwarzrotgoldenen Likör und flüstern durcheinander: „ih fliiig do noh“-„ih fliiig do noh“-„ih fliiig do noh“-„ih donoh“…
Die Riesenzeckenrunde evaluiert rund 200.000 – 300.000 Flüge pro Tag. (https://www.quora.com/How-many-airplanes-take-off-each-hour-on-average-in-the-world)
Plötzlich brummt eine albatrosgroße Explotipto Maschine durchs Studio und aus dem Flugzeugrumpf purzeln an fahnenbunten Fallschirmen däumlingsgroß die aus der TV Verwüstung bekannten Spitzenpolitiker,Superschleimmoderatoren, Qualitätsjournalisten, Expertenprofessoren und Hochleistungssportler bleiben in der Luft hängen und schweben lächerlich über den Riesenzecken. Sie schreien den Zecken zu, daß die Explotipto Maschinen die einzig klimaunschädlichen sind, und sie, die Zecken völlig ungeeignet seien für das Leben im Set, auch zu groß und schwer für die neuen Explotiptos und komplett unverantwortlich im hemmungslosen, klimaschädlichen Gebrauch der alten Propeller- und Turbinenmaschinen .

schwäbische Seele
Schwäbisches Seelen Paar auf Grau

Die Zecken schlürfen weiter schwarzrotgoldenen Likör, gucken hilflos in die Runde, manche rutschen von den Sesseln, einige schrumpfen ein klein wenig, verwandeln sich in schwäbische Seelen (!) und plumpsen salzverkrustet auf den Studioboden während eine Gruppe heruntergedimmter Pedologen1 völlig unbeeindruckt von dem Getümmel einen Kubikzentimeter Humuserde analysiert.

Die däumlingsgroßen Spitzenpolitiker,Superschleimmoderatoren, Qualitätsjournalisten, Expertenprofessoren und Hochleistungssportler schweben immer noch unter den heißen Studiolampen, die ihre Fallschirmchen zu versengen drohen. Sie rufen in hannoveranischem Spitzenhochdeutsch den Kameraleuten zu, sie sollten die Studiolampen heller drehen für die Quoten, in diesem Moment zerschellt die albatrossgroße Explotipto an einem puppenstubigen 3D-Situationroom, der einen 3D -Live- Drohnen- Terrorangriff zeigt. Währenddessen versengen die Fallschirmchen zirpend an den Studioleuchten.. spling spling spling.. die Däumlinge stürzen fadengleich im Spitzlicht der aufzuckenden Quote, einige zerschellen auf dem Studioboden, einige, die das Glück haben auf einer schwäbischen Seele zu landen, liegen dort geborgen im weichen, salzigen Teig, strampeln und wundern sich nur kurz, bevor sie ihre Dauerdiskurse wieder aufnehmen.

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Kartoffelsoccer 2090 / Texte

im jahr 2090 wird es genmanipulierte kartoffeln mit selbstnavigierenden bewußtseinmodulen geben. 
sie werden sich nach eigenem kartoffelwillen bewegen, auf äußere reize feinsinnig reagieren und eine tendenz zu mannigfaltigen gesellschaftsspielen entwickeln,im umgang untereinander werden sie bedauerlicherweise äußerst fiese, hinterhältige verhaltensweisen generieren. sie werden sich zum teil geschickt den ernährungsgewohnheiten ihrer humanoiden entwickler entziehen.

 

*****spiel des jahres 2090*****

kartoffelsoccer

beim spiel kartoffelsoccer geht es darum, daß 2 große kartoffeln (TEAM A)und 2 kleine kartoffeln (TEAM B) die kleinste kartoffel in die mitte drängen. jedesmal, wenn TEAM A und TEAM B die kleinste kartoffel in die mitte gedrängt haben, gibt es einen punkt (auch GOAL). nach 10 GOALS ist das spiel beendet.

kartoffelsoccer
Situation GOAL

regel: die kleinste kartoffel verliert immer.

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20130215 dosis_meteorit

Poems {sensual­istischer Programmcode}

wir geben ein hübsches paar ab (organtango)

augen schauen
hände bauen
knie knien
füße rennen
genitalien tun genial
sie dürfen das nicht ernst nehmen.
die stimme spielt innen
na komm schon baby
na geh schon baby
teure behandlung
na komm na komm
bald sind wir in der schwebebahn
sein sein bein bein

meine ameisen smart

meine ameisen speisen
yoghurt photonenschwarz und smart
von aldi und wal-mart
meine ameisen suchen den ausweg
aus dem gläsernen sarg
den mit list und arg
ich baue,
ich zecke
zum forschungszwecke.

zone zero zahnbahn

ich hab pläne
hab 36 zähne.

menschen sind nur menschlich
das reicht nich.
perfide hominide
hominide perfide.

100 milliarden zähne
ruhen auf
100 milliarden zähnen.

auf meinem foto
spielt perlgrau
ein mann, eine frau,
ein stalin aus stahl
und ein stalin aus pappe
ein komisches spiel.

das spiel geht so:
ich klapper mit zähnen,
du klapperst mit zungen,
ich bin der mann,
du bist die frau,
ich verliere die leber
du gibst die lungen
stalin aus pappe
kassiert die organe
stalin aus stahl
empfiehlt sich zur wahl

stalin aus stahl
fährt einen opel aus pappe
stalin aus pappe
fährt einen borgward aus stahl.

du spielst eva
ich spiele adam,
auf Sterbetafeln aus stahl
schreibst du
die namen der kinder.

Was die Alten
den nicht befragten Kindern
wieder vererben
neues Formen, neue Sprüche, neues Sterben.

Traktorkoan

Alle Tage
Alltag.
Aufgehen.
Fliegen lernen
mit dem ganzen
Gewicht
mit dem grünen
Traktor
und dem grünen
Mist.
ok

Modelleisenbahn

Ich 9.
Ich Gott.

Die Welt ist eine Modelleisenbahn.
Das Leben ein tiefer Wald.

Dort, seziert,
der Hirsch, das Rudel,
der Hund des Jägers,
der Jäger. Grünes Loden 
Unterholz.

Ich,
die Preisser Figur im blauen Hemd
winkend am Bahnhof,
ich bin jetzt fast Eis.
Du,
die Preisser Figur im gelben Kleid
fährst 1000 Mal in die Ferne
im Kreis. 

1000 Mal steht der graue Flügelmercedes
vor dem Reihenhaus von Frau Freges.
1000 Mal kippt die Holzkiste
vom Laster auf meiner Liste.

Böse Buben grummeln im Waldhotel,
spielen Gott und Weltgericht
auf ihren Glatzen
spiegelt sich Mottes leeres Gesicht.

Winkend am Bahnhof
fahrend im Kreis.

Die Welt ist eine Modelleisenbahn.
Das Leben ein tiefer Wald.

Gegenüber vom Bahnhof
im Rangierlokschuppen
das billigste Loch.
Im billigsten Loch
neben dem Kartoffeltopf
sitzt der Dings im Rollstuhl
nur Rumpf und Kopf.
Vor Dings das Schimmern des Monitors.
Den Kopf gegen den Monitor schlagen:
Texte der Freude,
Bilder des Grams,
vertagen, vertagen,kein Verzagen,
jaulen mit dem Rattern der Züge:
Mein Körper war nie eine Lüge.

Die Welt eine Modelleisenbahn.
Das Leben ein tiefer Wald.

Ineinandergeklappt für 10000 Jahre
Milliarden Bahnen
Milliarden Paare.

Ich 9.
Gott einer einzigen Modelleisenbahn,
wo sich Bahnen verzahnen
in Spiegeln verklappt.
Auf der Lieblingsrangierlok Frau von Rappen in Rot,
im schwarzen D- Zug Herr Hein im Lot.

Bonne nuit, V.

Es blinkt
ein kleiner Satellit
aus Bakelit.
Das Bakelit ist Schwarz.
Schwarz wie ein Lamm
in der Kapsel
wo das Licht ausfällt.
Doch über Bakelit und Lamm
bricht dann Licht
wie Welle
Gischt.
Gelb und grün und rot und blau
und alles das
aus Plastik, Zucker, Eis
und fern verwischt.

Ganz nah und da
vor Fenstern
wo girls und boys
den letzten Bus erwischen
steht kalt und schwarzvolllicht
und warm die Stadt
die ganzen Blöcke
Wille, Macht und Geld
und Glück und Glucks und Plex.
Der Discobus kurvt um die Ecke.
Die Stadt ist da.
Sie sagt mir
Gute Nacht.

Der Bakelit da oben blinkt
und hinkt
verschleudert sein bißchen
gelb und grün und blau
ein bißchen Gischt
und rot verwischt.

Dingsbums dunkel

Im Dingsbums der Realität,
im Reich der Idiotie:

Leider fehlt der Rückwärtsgang.
Weiterweiter.
Vorbei.
Die Seelen sind dunkel.

See You never again
in this way
away, away
the sound of memories
a far merry-go-round,
a far sound, a far sound
im Kistchen
in a little box
hoax hoax hops.

Meine Mutter mochte dies:

Die Letzten

Irgendeiner ist immer der Letzte, der…
Irgendeine ist immer die Letzte, die…
Das Nie- Wieder- Syndrom.

Vergespensten im Jetzt.

Irgendwann stehen die Chancen wirklich schlecht.
Die Zukunft nur noch 2 Pixel 
auf einer Tapete in der Nacht.
(33333 / 66666)
Fliege sacht.
Im Herz hämmert ein Specht.

Niemand sein.
Hinz und Kunz sein.
Im Vergessen eingenarbt der Reimleim:
Das geliebte Gesicht sein.
Die geliebte Stimme sein.
Der Liebste sein. Die Liebste sein.
Ein roter, ominöser Sonnenuntergang sein,
ferne Fiedelei,
im sixpack die Delle, 
das Blau der Tankstelle
an einem kalten Tag im Julei.

Oh meine Mutter Elisabeth
ich habe Dich geliebt
ich liebe Dich
Du bist wo die Toten sind
und wartest vielleicht.
Ich glaube nicht
Du glaubst
oh sterbe nicht.

Pudelrudel 1

Dein Mund ist weg,
das dunkle Zirkuszelt der Sätze,
Dein ganzer Globus Corpus,
schon ziemlich lange.
Ich streune als Hund verkleidet
durch Bilder,
hole Zange,
ziehe Zahn Erinnerung,
zermahle Zahn und 
streu den Wind in die Asche,
in meiner Tasche Zettel, 
mit Kreuzen übersät
und Satz,
ganz froh allein zu sein. 

Ohne Pudelrudel
Konjunktive.

Pudelrudel 2

Das Pudelrudel von
Sutton Coldfield 
hervorgestürzt aus den Schatten
der Baudenkmäler der Normannen
verbellt einen obdachlosen Touristen
der im abgesifften Shell-Logo
der Erinnerungen
zweitausend fehlkonstruierte
Reihenhäuser, acht 
mißglückte Frauengeschichten,
sechzigtausend geleerte Flaschen,
sechstausend traurige Filme,
die fünf genialsten 
Zapfsäulen Mitteleuropas
vorbeihuschen sieht 
so geblitzt,
daß erst die Zahlen dann die Dinge
und vier versiffte Eheringe
im Wurmloch
des Flaschenhals verschwinden
als sei nichts jemals gewesen,
in diesem billigen gelben Licht
von Shell
in Sutton Coldfield 
das Gesicht eines
zerzausten Pudels,

hey, thats me

Exstararchitekt Poodle
im Gebell des Pudelrudels.

Noch 2 Pfund in der Tasche.
Das Amt läßt mich verrecken.
Tierheim. Tierarzt.
Kopf patzt.
Plastiktüte platzt.
Kopf
Land
Zahl

Minikoan der Beziehungskisten

Der die das
viel Spaß.

Das Du da
war was.

Manchmal

Manchmal bin ich
so traurig
dass ich heulen könnte.
Dass ich heule,
ist ein banaler Satz:
So banal wie die Schönheit
eines Schweigens,
das lastet
in der Nacht.

 

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Alte Welt. Echtvor­gaukulum / Texte

Ein seltsamer Morgen bis jetzt. Ab 6 Uhr mit Clara durch einen totenstillen, vereisten Wald.

Das Ticken der Kienzle ist das lauteste Geräusch im Wald. Es dröhnt. Hinter dem Vorhang des wortkargen Gesprächs zieht eine
Landschaft vorbei. Die Landschaft hat die Form von 8 riesigen 3 D Buchstaben, die bewaldet, besandet, begebirgt, beflußt, bewölkt sind, Buchstaben die aus miniaturisierter Erdoberfläche geformt sind. Sie bilden 2 Worte: ALTE WELT

Die ALTE WELT ist in den letzten 20 Jahren in meinem Kopf versunken. Sie schimmert aus einem tiefen Grund, schön wie untergegangene Dampfer auf dem Meeresboden. Der Universalzusammenhang des sogenannten Echtvorgaukulum. Das Echtvorgaukulum sei ein Phantasiebegriff für die Gewohnheit den Begriff „Realität“ chronisch in Parenthese zu setzen.

 

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Die Deleuze – Guattari Aggregate. Werk­verzeichnis. / Texte

„Die D/G Aggregate : Aus einem Werksverzeichnis der Künstlerin Berta Justine Albright“ (Auszug) 
Di 11.01.2011

In einer staubigen Ecke des Kellergewölbes des Musée Carnavalet 1lagern seit dem 4. November 1995 circa 30 Werke (Skulpturen? Maschinen? Geräte? Hard- Softwarekonstrukte? Bots? ) der Künstlerin Berta Justine Albright, die diese gesamte Werkgruppe als D/G (Deleuze/Guattari) Aggregate subsumiert hat.

Aus dem Verzeichnis dieser Werkgruppe seien hier 2 Werke aufgeführt:

1) GoD_zilla Wunschmaschinengenerator 
{Glossar} G o D > Guattari o Deleuze > Guattari verknüpft mit Deleuze und den dazugehörigen Begriffspersonenflotten als „fleet in being“ 2 > Zilla (zilla diodia) 3 , die kleine Radnetzspinne, die trockene Standorte in Wäldern, Wiesen und Gebüschen bevorzugt, wo sie ihr kreisrundes Netz in niederer Höhe spinnt. > der Generator selbst als Wunschmaschinen 4produzierende Maschine. 
{Funktion} In der sogenannten globalisierten Welt ( hahaha ) der fabrizierten Effizienzen, Effizienzen der Seeleneingriffe (accessibility), Effizienzen der Nutzungszugriffe (usability), Effizienzen des Gouverne Regimes (mit totalisierendem Evaluationsanspruch) atomisiert sich die Taxierbarkeit, nichts an Verfügbarkeitsmodellen bleibt der totalen Taxierbarkeit verschont. Es ist als seien die Körper (Biokörper und Maschinen) mit virtuellen und textuellen Taxometern besetzt. Die GoD_zilla Wunschmaschinen- generatoren helfen diese Taxometer zu sabotieren, sie sabotieren mit allen Tricks, zB mit Taxometer- Mimikry und ähnlichem. Sie sind nicht käuflich. Sie werden (glücklich) gefunden, erkämpft, erarbeitet, frei verteilt, geschöpft um später wieder zu erschöpfen.
{Gestalt} Der GoD_zilla Wunschmaschinengenerator ist handtellergroß, opak, dunkel, einige Kommentatoren behaupten, er ähnele dem Stein der Weisen, andere behaupten, es sei die Software, nicht die konzentrierte Geschlossenheit seiner Erscheinung, die ihn dynamisiere und unberechenbar mache, die Schönheit eines finsteren Software-Herzens pulsiere an seiner Oberfläche, deren Glanz (Schein) ein schwindendes Hier und Jetzt suggeriert. In Bewegung gesetzt verwandelt der GoD_zilla Wunschmaschinengenerator nicht nur sein Aussehen. Eine Kommentatorin der „Le Monde diplomatique“ platzierte den GoD_zilla Wunschmaschinengenerator im Komödienstadel einer Philosophenkammer 5 , die in Ansehung unbegrenzter Immanenzebenen und der Geschwindigkeit des Denkens einem besonders absurd-lächerlichen Reterritorialisierungsschicksal unterliegt.

2) Medusa_Medien_Player 
{Glossar} Medusa 6 > Die Sterbliche unter den 3 Gorgonenschwestern. Dunkelschön und mit lieblichem Haar, war sie die Geliebte des Poseidon. Ob es die Sexszene mit diesem in Athenes Tempel oder nur die rohe Eifersucht derselben war, Athene verwandelte die Schönheit in eine häßliche Fratze und die liebliche Haarpracht in wimmelnde Schlangen. Menschen, die der Medusa angesichtig werden verwandeln sich in Stein. Später wird das von Athene abgetrennte Medusenhaupt zur transportablen Psychoschockwaffe (shock and awe), um jedweden Anderen in Angst und Schrecken zu versetzen. Die Blutstropfen des enthaupteten Kopfes generieren neue Schlangen. Medien, Medium > etwas in der Mitte sich befindliches, entweder als raumfüllender Stoff zwischen Körpern oder als Informationsträger zwischen Sender und Empfänger. Player > Spieler, Abspieler, Joker, was mit Tasten, spielenspielenspielen, Schiller schillert. 
{Funktion} Aus dem Arsenal der katatonischen Begriffspersonen begegnen wir dem Medusa_Medien_Player als (wildgewordene) Maschinen-Begriffsperson vor dem Hintergrund, daß nicht wenige Wirtschaftszukunftsforscher den Roboter als die Schlüsseltechnologie des kommenden Jahrzehnts prophezeien (Stand 2011). Berta Justine Albright ́s Medusa_Medien_Player wäre nach Heinz von Foerster 7 eine nicht profane Maschine, weil sie zu fast jedem Zeitpunkt die Spiel- und Abspielmodi ändern kann (und wahrscheinlich auch deshalb, weil sie wie die meisten Albright Aggregate nicht richtig funktioniert!). Je nach Abspielmodus ist es einmal die Häßlichkeit der schlangenwimmelnden Fratze, dann wieder die Dschungelpracht und glänzende Verführung des mäandernden Schöneschlangenhaupts, die die medialen Hominide verwandelt: einmal in triste Korpuskeln trübsinniger Leidenschaften 8(Medusas Steine, gemeiner: faulende Couch potatoes) andererseits in Seelentauscher und -taucher, Argonauten, Liebhaber und Amateure des schönen Scheins im langsamen Werdenwerbenvergehen. Und das wären nur die Pole zwischen denen der mediale Hominide oszilliert. Je nach Abspielmodus tunnelt, sabotiert, zementiert, elaboriert der Medusa_Medien_Player die Suggestionsfabriken und Marketinglabore der (Medien-)Konzerne. Die dezentrale Propaganda und die Reichskammern der Simulakrenmasseninjektionen, in denen die mechanisierten Suggestionsinstrumente 9 verwaltet werden (ARDZDFRTLSATKABELPRO7 und Konsorten) werden je nach Abspielmodus des Medusa_Medien_Players mit Seelen gefüttert (die massenhafte TV-Couch-Hypnose-Hype-Bannung) oder viral ausgehebelt (Myriaden kleiner Hebel). Kritische Kommentatoren sahen hier Post- Romantik im Spiel und meinten, es sei unmöglich die medialen Reichskammern Zentraleuropas auszuhebeln oder sonstwie zu untergraben 10 . 
{Gestalt} Zunächst gleicht der Medusa_Medien_Player dem klapprigen, rauschenden, immer unter- oder übersteuernden Cassettenrecorder auf Deleuzens Pariser Seminarpult. Doch beim Druck auf eine der abgegriffenen, Gitanes-gelben Tasten verwandelt sich das Kellergewölbe des Musée Carnavalet in eine (Hologramm-) Lichtinstallation die die Schrecken, Entzückungen und Verführungen der Suggestionswelten aufflammen lässt. Es brennt und schlängelt, nicht mehr das abgeschlagene Medusenhaupt, sondern das Gehirn selbst als neo-barocke Schlangengrube. Die Seele des Beobachters flammt für einen kurzen Moment auf. Ein erneuter Druck auf den Abspielknopf taucht den Raum in Stille und Dunkelheit. Ganz fern rumpelt ein LKW durch die Rue de Sévigné oben im Licht. Weitere Werke aus Berta Justine Albright ́s Werkgruppe D/G (Deleuze/Guattari) Aggregate : Riesenrad der auf- und untergehenden Schamesröte Profane und Foerster- Maschine Die „cada cabez un mundo“ Gruppierung 11 Alte Welt Verzettelungskasten Heterotupien Puls Installation Flow und Float der Begriffe (aus: Cascading Style Sheets des Denkens) LKW- Lebenskunstwerke im DW Drift etc..

Fußnoten)

1 Pariser Stadtmuseum im Quartier Marais, 23 rue de Sévigné, 3. Arrdt.

2 Strategisches Konzept im Seekrieg, siehe außerdem Virilio, Paul, Speed and Politics: An Essay on Dromology New York: Semiotext(e), 1977

3 B LICK T. (K OORD .) (2004): Checkliste der Spinnen Mitteleuropas. Checklist of the spiders of Central Europe. (Arachnida: Araneae). Arachnologische Gesellschaft e. V .

4 Deleuze / Guattari, Anti-Ödipus , Seite 7–64 , st

5 Thomas Bernhard, Alte Meister, st, Seite 89 ff „Heidegger in seiner verfilzten Pumphose vor dem verlogenen Blockhaus in Todtnauberg ..“

6 Ovid: Metamorphosen zahlreiche Ausgaben, z.B. dtv, 3. Auflage 2001 (Kap. 4,6)

7 Heinz von Foerster, Wissen und Gewissen. Versuch einer Brücke , Frankfurt a.M., 1993

8 Deleuze / Guattari, Anti-Ödipus , st

9 Pierre Klossowski, Die lebende Münze , S 22 , Kadmos Verlag

10 David Farell Krell, Der Maulwurf – Die philosophische Wühlarbeit bei Kant, Hegel und Nietzsche , Duke University Press

11 Comité invisible, L ́insurrection qui vient, La fabrique éditions

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Fingerzeigsyndrom

Fingerzeig­syndrom

gescheiterte erklärungsversuche über mikropolitik, segmente, rhizome, kapitalismus, schizophrenie, beziehungen, geschichte, politiker, die große liebe, die einsamkeit, die verdammnis, den barock, die geologische sicht, biologismen, suizidäre einsichten, etc, etc erkennen sie bei bertold am fingerzeig-syndrom. das fingerzeigsyndrom ist sowohl eine geste der hilflosigkeit, signalisiert dem gegenüber aber auch, hey wir sind auch noch da.
disordered discovery channels.

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Moos

Tougher Laster. Das eingefaltete Land.

Das scheinbar sozioökonomisch durchbuchstabierte EU-Neuland Irland wird bei Überlandfahrten und Spaziergängen im Off spätestens nach dem zweiten Guiness zu einem Labyrinth der alten Welten, wo Elfen, Trolle, Drolle, Druiden immer noch kurz ihr berauschtes ich-war-einmal wispern.

Man muß vorausschicken, daß die irische Natur zu den faltenreichsten gehört.

In einem Tal, das von einer Meeresbucht wegführt, die zu einem See hinführt überschattet ein hausgroßer Stein ein schiefes Häuschen, auf dem ein tonnengroßer Stein liegt aus dem ein Baum wuchert, der einen kopfgroßen Stein umfasst, auf dem drei kleine Bäume wachsen wollen, die sich zusammkauern und aussehen wollen, wie das Haus, das schiefe, nebenan, durch dessen beleuchtetes Fenster der schaudernde Nachtwanderer Steine auf einem Bücherregal liegen sieht, die dem hausgroßen Stein nachgebildet scheinen, unter dem Ölbild des Sees am Ende des Tals, das von der Meeresbucht wegführt um dann in einem Bogen wieder den Blick freizugeben auf das Meer.

Alles nimmt der Überlandfahrer selbst in alles eingefaltet wahr, da das 7. Guiness in seinem Hirn die Hirnfalten nachäfft und durch das nicht mehr strenge Auge das Land, in dem er sich verliert.

Tougher Laster
Tougher Laster

Der Vize- Blick zeigt ein Hafengelände, wo das alte Dublin und das alte periphere Europa der Bleistifte, Ziegelsteine, harten Strahlendosen von einer Straße zur anderen in das blitzblanke globalisierte Finanzdublin diffundiert. Es braust ein Laster vorbei. Tougher.

Zwischen stacheldrahtumzäunten Hafenhallen, schlaglochigen LKW-Rampen und ewigkeitsedelgrauen Leitplanken Piratenromantik im Drolland. Kostet wahrscheinlich ein Vermögen, die Türmchenfestung im Minigartenbeton, inklusive Landrover und dösendem Pyrenäenhund.

Pirates Dublin
Pirates Dublin

Keltinnen in Bandenformation sirenen von Pub zu Pub. 

Die Fähre Deutschland plätschert blankgeputzt im Hafen.. Scheinbar zusammenhanglos. Dies hier und der von den Medien und den Physikbüchern transportierte Riesenrest der Welt.

Fähre Deutschland
Fähre Deutschland

Auch wenn das Land mit Dir zu sprechen scheint, heißt das nicht, das sich die Wahrnehmungscluster zusammenfügen. Das ist immer und überall so, hier aber hyperbolisiert.

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Das Gebäu

Die Fenster­anlagen. Superagentin Vincis Zitate

Er dachte, er könne jetzt getrost nach Bologna fahren, nachdem ihn der Inspektor freundlich entlassen hatte. 
Kaum waren tags darauf die Koffer gepackt, der Sitzplatz im Zug reserviert und seine baldige Ankunft gemeldet, als ihn ein Telefonanruf erreichte. Er solle doch noch einmal vorsprechen, man habe da etwas vergessen und sicher sei seine Angelegenheit in wenigen Minuten zur Zufriedenheit aller gelöst. Er nahm die Platzreservierung zurück und telefonierte nach Bologna, er werde einige Stunden später eintreffen. Den Koffer ließ er gepackt, er holte nur sein Notizbuch aus der Manteltasche und machte sich auf den Weg zum Gebäu. Der Inspektor ließ ihn schon am Eingang erwarten und man führte ihn in einen ihm bislang unbekannten Büroraum. Nach längerer Zeit wurde er in ein Nebenzimmer zum Inspektor gerufen. Dieser legte ihm Fotografien vor. 
„Aus ihrem Leben , Herr Taviani“, sagte er. Taviani hatte die Fotografien nie zuvor gesehen: Bilder seiner Kindheit auf dem Hof im apulischen Hochland, von seinen Eltern und Geschwistern, Bilder seiner Schul- und Studienzeit und einige Fotos seiner schon früh verstorbenen Frau. Die neuesten Fotos waren gerade zwei Wochen alt. Alle Bilder waren schräg von oben fotografiert, gerade in einem solchen Winkel, daß die Gesichter noch erkennbar waren. Der Inspektor stellte zu den Fotos noch einige Fragen, aber Taviani konnte nicht antworten. Etliche Fotos zeigten Begebenheiten, an die er sich nicht mehr erinnern konnte oder es schien ihm, daß er manches, was auf den Fotos zu sehen war, nie erlebt hatte. Der Inspektor legte ihm nahe, bei Superagentin Vinci vorzusprechen. Ab morgen sei sie im Gebäu. 
Taviani war leise verärgert, aber er getraute sich nicht, Einspruch zu erheben. Der Inspektor entließ ihn. 

Das Gebäu, singletwist_city
Das Gebäu

Taviani fand nicht mehr zurück zum Ausgang, er verirrte sich und schließlich konnte er auch nicht mehr den Raum entdecken, wo er eben noch mit dem Inspektor gesprochen hatte. Er sah und hörte keinen Menschen und da alle Gänge und Räume schalldicht waren, nutzte es auch nicht zu rufen. Nach langer Zeit des Umherirrens hatte er noch keinen Ausgang gefunden. Er wurde sehr müde und beschloß, sich in einem der tausenden von Räumen, die von den Gängen wegführten, schlafen zu legen. In einem Büro, dessen Tür offenstand und das augenscheinlich schon länger nicht benutzt worden war, richtete er sich aus den Polstern zweier Sessel und einem Wandteppich ein Bett hinter dem Schreibtisch. 
Am nächsten Morgen weckte ihn ein Angestellter, der auf keinerlei Vorwürfe einging und nur gelassen bat zu folgen. 
Zwanzig Minuten lang wurde er durch Gänge und Flure geführt, die ihm unbekannt waren, die er nie zuvor gesehen hatte. Nach 10 Jahren der Beschäftigung im Gebäu, war es ihm, als kenne er einige hundert Gänge, Flure und Räume zumindest grob, aber seit seinem Gespräch mit dem Inspektor hatte er fast nichts wiedererkannt. Der Angestellte wies ihm schließlich eine offene Tür und verabschiedete sich höflich. Offensichtlich befand er sich im Büro von Superagentin Vinci. In diesem Raum war er schon einmal gewesen. Aber er konnte sich an den Weg hierher nicht mehr erinnern. Ein steinerner Sessel glänzte hinter einem steinernen Schreibtisch. Auf dem Marmorfußboden hallten die Schritte seltsam laut, als seien Mikrophone eingelassen, die jeden Schritt aufnehmen und über versteckte Lautsprecher wiedergeben. 
Mehrere kleine Deckenscheinwerfer sorgten für helles, gleichmäßiges Licht. Nach einiger Zeit trat Superagentin Vinci durch die Tür hinter dem Schreibtisch und grüßte. 
Taviani beschwerte sich über die unangemeldete Einberufung , aber Superagentin Vinci erinnerte ihn an die Verträge, die er unterzeichnet hatte und er lenkte ein. Superagentin Vinci erklärte, sie sei vom gestrigen Gespräch informiert und machte ihm klar, daß er dringend gebraucht werde und daß zunächst eine lange, lückenlose Aufarbeitung seiner Vergangenheit anstehe.

Zunächst solle er nur den Fahrradausflug beschreiben, den er als 20- jähriger mit seiner damaligen Geliebten unternommen habe , eine sehr einfache Aufgabe, da er ja seinen Kollegen oft erzählt habe, daß das eine sehr glückliche Zeit, vielleicht die glücklichste, für ihn gewesen sei und er sich sicher ohne weiteres daran erinnern und dies beschreiben könne. Danach würden die Aufgaben möglicherweise schwieriger, aber es ginge immer nur um seine Vergangenheit und nichts unmögliches werde verlangt. Frau Vinci gab ihm die Nummer seines künftigen Arbeitsraums, in dem er auch wohnen werde. Seinen -freundlicherweise schon gepackten-Koffer habe man holen lassen. Erschrocken fragte Taviani, ob er einen Fehler begangen habe, daß es zu dieser Einberufung komme, aber Superagentin Vinci verneinte lachend. Er wollte noch weiterfragen, wurde aber von zwei Angestellten mit sanftem Druck hinausgeführt.

Er folgte ihnen zu seinem angewiesenen Wohn- und Arbeitsraum. 
Sie machten ihn noch einnmal darauf aufmerksam, daß er den Raum jetzt nicht mehr verlassen könne, ausgenommen der Weg zu den Fensteranlagen am Ende des Ganges, die ihm selbstverständlich zur Verfügung stünden. Desweiteren sei für alles gesorgt, desweiteren, desweiteren… Ohne die Datumsanzeige in seinem Raum hätte er nicht gemerkt, daß in einer endlos langen Zeit ein Jahr vergangen war, in dem er 225 Beschreibungen des Fahrradausflugs abgegeben hatte, die alle abgelehnt wurden. Immer wieder ließ Superagentin Vinci verlauten, die Aufarbeitung sei lückenhaft und in keiner Weise vollständig. Tage, an denen er die Arbeit verweigerte, schienen noch länger zu dauern als die, an denen er seiner Pflicht nachging. So verweigerte er immer seltener die Arbeit.

Frischluft und Aussicht bezog er über die sogenannten Fensteranlagen, die er jederzeit durch den Gang bequem erreichen konnte. Unzählige Aussichten waren über Knopfdruck simulierbar. Er besah sich häufig Parkanlagen des 18. Jahrhunderts, aztekische Tempel, Oasen in der Sahara,

Gedämpfte Stadt
Gedämpfte Stadt

eine seltsam gedämpfte Stadt gedämpfter Lichter,,Ausschnitte der chinesischen Mauer sowie Straßenzüge aus Paris und London vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Das Essen war reichhaltig und gut. Es gab täglich frische Kleidung. Badezimmer und Toilette waren großzügig. Die Personen, die ihm Essen und Toilettenartikel brachten, wechselten häufig. Einmal im Monat sprach ein Arzt vor, der ihn nach Maßgabe von Superagentin Vinci untersuchte. 
Der Arzt, die Essensbringer, überhaupt alle, die mit Taviani in Berührung kamen, verweigerten auf höhere Weisung jegliches Gespräch. Lediglich die Formulierung „höhere Weisung“ ließ Taviani vermuten, daß Superagentin Vinci noch mit seinem Fall betraut war. Nur die notwendigsten Bemerkungen wurden zugelassen. Die Isolierung und die gesteuerte Mißachtung durch das Personal brachte ihn bald an den Rand des Wahnsinns. Die Kontakte waren gerade so gehalten, daß er nicht vollständig verrückt wurde. Ein ausgeklügeltes wissenschaftliches System sorgte perfekt dafür, Taviani immer gerade am Rande des Wahnsinns zu belassen, ihn im rechten Moment immer wieder medikamentös abzufangen. Immer wieder hatte Taviani verlangt, bei Superagentin Vinci vorgeführt zu werden, einige Male hatte er die Essensbringer angeschrieen und einmal sogar angegriffen, worauf 2-3 Ordner den Raum stürmten, um ihn in eine Ecke zu drücken oder ihm eine Beruhigungsspritze zu geben. Die Beschreibungen des Fahrradausflugs, dieser „glücklichen oder glücklichsten Zeit“, waren am Anfang kurz, wurden immer länger, um am Ende dieses endlosen Jahres wieder kürzer zu werden. Schließlich kritzelte er nur noch Fahrräder auf das Papier, dann Striche, Netze, wirres Zeug, er aß immer weniger rief immer wieder 3-4 Namen. Auch den Namen der Superagentin. 
Die Essensbringer starrte er fassungslos an. Sie hatten ein ganzes Jahr nie mehr als höchstens einen kurzen Satz gesprochen und dann abgebrochen. Nach der Datumsanzeige waren 15 Monate vergangen, als man ihm das Fahrrad seines Ausflugs von damals in den Raum stellte. Außerdem Fotos und Briefe seiner damaligen Geliebten. Es war der 2.11.2019. Er schrieb nichts mehr, kritzelte auch nichts mehr, trotz eindeutiger Direktiven, es weiter zu versuchen. Superagentin Vinci (die ihn kontinuierlich hatte beobachten können, da ihr einzig und allein sein Fall anvertraut worden war) meinte, Taviani hätte versagt, es sei doch ein liberales Lebensverhältnis gewesen und die Aufgabe nur gekoppelt an die Beschreibung einer glücklichen Zeit. 
Aber eigentlich sei ohnehin alles Versagen, dieses den Sinn und die Geschichte plattwalzende Zugeständnis müße sie doch machen, selbst Goethe habe sich zerüttet und er habe es geahnt und sie zitierte einen Brief Goethes, den dieser 5 Tage vor seinem Tod an W.V. Humboldt geschickt habe:

„Ganz ohne Frage würde es mir unendliche Freude machen, meinen werten durchaus dankbar anerkannten, weit verteilten Freunden auch bei Lebzeiten diese sehr ernsten Scherze zu widmen, mitzuteilen und ihre Erwiderung zu vernehmen. Der Tag aber ist wirklich so verwirrt und konfus , daß ich mich überzeuge, meine redlichen, lange verfolgten Bemühungen um dieses seltsame Gebäu würden schlecht belohnt und an den Strand getrieben, wie ein Wrack in Trümmern daliegen und von dem Dünenschutt der Stunden zunächst überschüttet werden. Verwirrende Lehre zu verwirrtem Handel waltet über die Welt und ich habe nichts angelegentlicher zu tun als das , was an mir ist und geblieben ist womöglich zu steigern und meine Eigentümlichkeiten zu kohibieren, wie Sie es, würdiger Freund, auf Ihrer Burg ja auch bewerkstelligen.“

Die Angestellten, die Superagentin Vinci zuhörten, hatten Taviani schon fast vergessen und sie sollten ihn noch ganz vergessen. 
So wie jeder und jede für sich unterging, mußte jeder und jede irgendwann durch die anderen untergehen. Das war Superagentin Vincis unausgesprochene Ansicht und sie wurde von den Oberen geteilt und die Unteren schienen mitzumachen. Untere konnten durch Untere oder Obere untergehen, Obere konnten durch Obere oder Untere untergehen.

Wenn auch fast nichts gleich verteilt war in diesem Gebäu, so war es der Untergang und die fürsorgende Haltung der Pflegekräfte.

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Fotos, Bertold

Bertold

Bertold, Place Vendôme, Paris

Blackforest aborigine.

Bertold
Bertold, Blackforest

 

Bertold Rue Rivoli

Wieviele Monarchien, wieviele Revolutionen, wieviele Augenblicke des Leids, der Liebe, des Verschwindens.
Der Sand im Garten des Louvre, wieviele Tote liegen da unten?
Touristenschwärme und der Geruch des Geldes.

Bertold, Rue Rivoli
Bertold, Rue Rivoli

Bertold in Dublin

Dublin, Irland, labyrinthische Orte.  Gespräche und ansatzlose Erzählungen.

Bertold, Dublin
Bertold in Dublin

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pawn

Pawn / Serie B

Schüsse, Mord und Totschlag. Der schönste Krankenwagen Mitteleuropas. Es sterben mal wieder die Bauern. Es zwitschert. Und ferne Sirenen.

(Zeichnungen in Holzkiste 40 x 60 cm, Auto,Blinklicht,elektronisches Vogelgezwitscher auf Knopfdruck, 220V > 12V Wechselstrom)

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