Biopolitik, die Neutronenbombe im sozialen und kulturellen Leben
Videoclip zum Artikel
Diskurs mit Bertold Albrecht: Biopolitik, die Neutronenbombe im sozialen und kulturellen Leben (gekürzte Fassung, Videoclip zum Artikel)
www.bertold.de und mobile-akademie.org
Die Regierungspraxis der“neuen Normalität“ lässt sich in Anlehnung an Foucault (La naissance de la Biopolitique) und Agamben (Homo sacer, Die souveräne Macht und das nackte Leben) Bio-Macht oder Biopolitik nennen. Man könnte diese Herrschaftsform auch leger-locker Krankheitspolitik, Hygieneobrigkeitsstaat, Gouvernantendiktatur, Paranoiaregime, Infektionskettentotalitarismus nennen. Es liesen sich sicher noch viele andere Begrifflichkeiten aus dem Hashtaguniversum des politisch-dystopischen Grauens heran ziehen.
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Während bei Foucault noch die Biomacht eher intrinsisch als Versprechen gebunden ist, die beherrschte Bevölkerung einem Schutz-, Fürsorge- und Normalisierungsprozeß zu unterziehen, brachte Agamben die Installation des Ausnahmezustands und die damit verbundenen terroristischen Zumutungen und Übergriffe des Staates in den Brennpunkt biopolitischen Handelns. Im auf die Spitze getriebenen biopolitischen Handeln der Staatsmächte ab 2020 werden Foucaults und Agambens Herrschaftsmodi noch mit einem dritten Nexus injeziert und gesteigert: Angst und Schuld. Zum einen der perpetuiert installierte Angsteffekt durch das krass überzeichnete virale Wirken des „Idealagenten“ Sars-Cov-2 als propagierter „Killervirus“ in nuce. Und zum anderen die in serieller Reihung behauptete und aufgezwungene Schuld- und Verantwortungsagenda im Zugriff auf jeden Einzelnen als potentieller Krankheitsüberträger, Ausscheider, Infektionsverdächtiger.
[ Bildquelle: Paris attaque, Serie Dosis, Öl und Mischtechnik auf Leinwand, bertold.de ]